Der Abendmahlteller

Über den Leeraner Goldschmiedemeister Peter Bereck ist die Niederländerin

Niederländerin

Sigrid Krijger-de Grave im Rahmen ihrer genealogischen Forschung auf einen unserer Abendmahlsteller aufmerksam geworden, den ihr Vorfahre Rintzius de Grave geschaffen hat. Sie schreibt:

Rintzius de Grave wurde am 17. Juni 1739 in Leer geboren, wo er auch am 8. April 1816 „an Gal- en zintuigenkoorts” starb.

Er stammt aus einer Familie, die seit dem 16. Jahrhundert in Leer nachweisbar ist. Sein Vater und Großvater waren Gastwirte und Brauer in der Gastwirtschaft „Prinz von Oranien”, die noch bis nach dem 2. Weltkrieg existierte. Rintzius hatte sechs Schwestern und sieben Brüder. Sein ältester Bruder Hinricus studierte Theologie und wurde 1753 nach Makassar in Indonesien berufen.

Am 3. Mai 1767 heiratete Rintzius Anna van Mecklenborg. Sie war die Tochter des Leeraner Goldschmieds Staas van Mecklenborg, der seine Werkstatt in der Brunnenstrasse hatte. Nach seiner Heirat war Rintzius „Goldschmied in der Osterstraate”, ab 1773 wurde er als „Goldschmied i.d. Brunnenstrasse” erwähnt.

Von Rintzius sind nach dem Biographischen Lexikon für Ostfriesland, Band 2, elf größere Arbeiten bekannt. Seine Arbeit ist durch den Meisterstempel „RDG” gekennzeichnet, der sich auch auf dem Logaer Abendmahlsteller findet. Sie lässt sich in drei Gruppen einteilen: Barock, Rokoko und Louis Seize. Er ist damit der einzige ostfriesische Goldschmied, der in seinen Werken die drei großen Stilrichtungen des 18. Jahrhunderts geschaffen hat. Der Logaer Brotteller gehört zu den früheren Arbeiten Rintzius'.

Photos: I. Brookmann