Ein ghanaischer Theologe mit weltweitem Auftrag

Setri Nyomi ist Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen

Der Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), Setri Nyomi, ist von der Wichtigkeit der Einheit der Kirche für eine glaubwürdige Mission überzeugt. Diese Einschätzung führte den 57-jährigen Theologen von seiner Heimatgemeinde in Ho in Ghana nach Genf, um dort als Geschäftsführer die Geschicke einer weltweiten Organisation zu leiten. Nyomi, Pastor der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Ghana, wurde zunächst im Jahr 2000 Generalsekretär des Reformierten Weltbundes, damals war er der erste Nicht-Europäer auf dieser Position. Im Juni 2010 ernannte ihn die neue Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) zu ihrem ersten Generalsekretär. Sie gründete sich im US-amerikanischen Grand Rapids als Zusammenschluss des Reformierten Ökumenischen Rates und des Reformierten Weltbundes.

Nyomi sieht in der Leitung einer weltweit agierenden Organisation mit 230 Mitgliedskirchen in 108 Staaten eine zutiefst herausfordernde Aufgabe. Sie erfordert in seinen Augen eine Mischung aus ökumenischer Erfahrung, fundierter theologischer Ausbildung und einer tiefen Überzeugung, dass Gott Menschen in seine Mission ruft.

Setri Nyomi sagt: „Als ich mit der Guten Nachricht von Jesus Christus in Berührung kam, spürte ich mehr und mehr, wie diese Nachricht mein Leben veränderte und damit auch andere durch das Evangelium angesprochen wurden.“ In dieser Entwicklung fühlte er sich berufen, ein geistliches Amt zu übernehmen, um auf diesem Wege anderen Menschen zu dienen. Deshalb habe er sich entschieden, Theologie zu studieren.

Nach seiner Ordination in der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Ghana erwarb Nyomi an der Theologischen Fakultät der Universität Princeton (USA) seinen Doktortitel. Danach diente er seiner Kirche in verschiedenen Ämtern, unter anderem war er beim Afrikanischen Kirchenrat mit Sitz in Nairobi (Kenia) zuständig für Theologie, christliche Erziehung und Familienfragen.

Bereits als junger Mann hat sich Nyomi in der ökumenischen Bewegung engagiert. „Schon in jungen Jahren war ich Mitglied in ökumenischen Gruppen, die Christen unterschiedlicher Konfessionen zu gemeinsamen Bibelarbeiten und anderen Aktivitäten in unserer Stadt zusammen brachten. Mit 18 Jahren wurde ich Leiter dieser Gruppe“, erzählt er. Als jüngster ordinierter Pastor seiner Kirche nahm Nyomi im Jahr 1983 an der Generalversammlung des Weltkirchenrates in Vancouver als Jugenddelegierter teil. Dies habe ihm Fragen der weltweiten Ökumene nahe gebracht, die ihn danach nie wieder losgelassen hätten.

Setri Nyomi lebt mit seiner Frau Akpene und drei Kindern in Genf. Dort gehören sie zur Gemeinde der Schottischen Kirche, die in der Kirche „Auditoire Calvin“ Gottesdienst feiert, wo schon Johannes Calvin seine Theologie lehrte und in der John Knox predigte. Seine drei Kinder tragen alle ghanaische Namen, seine Tochter (32) heißt Kekeli (deutsch „Licht“), seine Söhne sind Nuana („Geschenk“) und  Xoeseko, was „nur der Glaube“ bedeutet.

Kristine Greenaway

Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen